Geboren in Mailand oder
Eisenach um 1370, gestorben in Eisenach um 1430, gilt er als Begründer der
mitteldeutschen Linie der Familie Cotta. In Eisenach besaß er das
Bürgerrecht, war Kaiserlicher Rat und soll Besitzer der Güter
Cottendorf bei Tannroda und Cotta bei Dresden gewesen sein.
Eisenach
Thesen zum Ursprung
Der Eisenacher Gelehrte Christian Franz
Paullini schreibt in seiner Dissertation von 1694 über die angeblich
römische Abkunft der Cottas. Über Mailand, wo sie im Mittelalter
als Adelige ansässig waren, seien sie dann in mitteldeutsche Gefilde
gelangt. Bonaventura wurde Eisenacher Bürger und Ortsschulze in
Cottendorf. Wegen ihrer Treue zum Kaiser und der Tapferkeit in den
Kämpfen gegen damalige Reichsfeinde soll Kaiser Sigismund die Cottas
in der Bartholomäusnacht des Jahres 1420 zu Prag mit einem
Adelsbrief ausgestattet haben.
Porträt des Kaiser Sigismund (1368-1437)
Familiäres Umfeld
Bonaventuras Vater soll ein Burchard (*
um 1340) gewesen sein. Laut Paullini stammte er ebenfalls aus Mailand
und erwarb in Eisenach das Bürgerrecht. Um 1400
heiratete er in Eisenach und bekam die Kinder Kunz (* 1396),
Heinrich (* 1400) und Hans. Ab dieser Zeit hielten sich die Cottas
fest in Eisenach auf. Heinrich war mit einer Helene verehelicht. Um 1420 wurde ihr Sohn Conrad geboren, der 1443 die berühmte Wohltäterin
Martin Luthers, Ursula Schalbe ehelichte. Sie stammte aus einer
angesehenen Familie mit Ratsherren und Bürgermeistern, und auch die
danach kommenden Generationen folgten dieser Tradition. Ein Nachkomme
der Eisenacher Cottas ist der deutsche Dichter Friedrich Gottlieb
Klopstock (* 2. Juli 1724 in Quedlinburg; † 14. März 1803 in
Hamburg).
Friedrich Gottlieb Klopstock, 1779
Stand der Forschung
Frühe Mutmaßungen gingen davon aus,
dass die Eisenacher Cottas und die gleichnamige schwäbische
Verlegerfamilie dieselbe Herkunft hatten. Neue Untersuchungen
ergaben, dass die Tübinger Linie aus Sachsen stammt, während der
Anteil der Eisenacher dabei nicht eindeutig geklärt ist. Eine weitläufige Verwandtschaft über einen Nebenzweig oder gemeinsame
Vorfahren muss noch belegt werden.
Der
in Paullini`s Dissertation erwähnte Adelsbrief soll 1752 bei einem
Brand in Ilmenau zerstört worden sein. Damit liegen die genauen
Ursprünge der Cottas im Dunkeln. Von den genannten Gütern
Cottendorf und Cotta bei Dresden weiß man, dass sie älter als die ersten Mitglieder der Familie sind. Eine weitere
Variante mag sein, dass der Name Cotta in Mitteldeutschland entstanden ist ("Gotha" = Herkunftsname, "Cotta" = mitteldeutsche Bezeichnung für eine "Hütte").
Textquelle:
S. Poster, veröffentlicht im Dezember 2010 auf Wikipedia
(* circa 1370 unbekannt; † circa 1430 Eisenach) war Kaiserlicher Rat und gilt als erster Vertreter der in Thüringen, Sachsen und Schwaben beheimateten Familie Cotta.